Grußwort von Nuntius Eterovic beim Vortrag des Hochwürdigen Herrn Prof. Dr. Stefan Samerski

Opus Iustitiae Pax – Pius XII. und der Frieden

Berlin, 18. April 2018

 

Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde!

Ein herzliches Willkommen Ihnen allen in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin, dem Haus des Heiligen Vaters Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland. Wir sind heute Abend zusammen-gekommen, um etwas mehr über die Friedensbemühungen von Papst Pius XII. zu erfahren, jenes Eugenio Pacelli, der im Sommer 1925 als erster Nuntius seine Residenz in Berlin hatte und hier vier Jahre lang bis Dezember 1929 wirkte. Allein diese enge Verbindung zu Berlin und dieser Apostolischen Nuntiatur lässt verstehen, warum wir uns mit ihm besonders verbunden fühlen. Eugenio Pacelli wurde am 2. März 1876 in Rom geboren. Nach seiner Ausbildung empfing er am Ostersonntag 1899, dem 2. April die Priesterweihe. Ab 1903 sehen wir ihn im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. 1917 ernannte ihn Papst Benedikt XV. zum Apostolischen Nuntius in München und weihte ihn am 13. Mai 1917, also am Tag der Marienerscheinungen von Fatima, zum Erzbischof. Ab 1920 vertrat er den Papst als Nuntius beim Deutschen Reich und ab 1925 zugleich in Preußen. Nach seiner Abberufung als Apostolischer Nuntius in Deutschland im Dezember 1929 wurde er kurze Zeit später von Papst Pius XI. zum Kardinalstaatssekretär ernannt. An seinem 63. Geburtstag, am 2. März 1939, wurde er zum Bischof von Rom und Hirten der Universalkirche gewählt. An diesem Tag nahm er den Namen Pius (XII.) an. Sein Wahlspruch lautete: Opus Iustitiae Pax – Das Werk der Gerechtigkeit ist der Frieden, das sich an das prophetische Wort aus Jesaja anlehnt: „Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein“ (Jes 32,17). Wie sehr das ungerechte, diktatorische Werk die Welt in den Abgrund reißen kann, das wird ab dem 1. September 1939 deutlich, als auf Befehl Adolf Hitlers mit dem Einmarsch in Polen der Zweite Weltkrieg ausbricht. Kaum ein halbes Jahr nach der Wahl von Papst Pius XII. also herrschte nicht Friede als Werk der Gerechtigkeit, sondern Krieg als Frucht des Bösen. Eine Woche zuvor wandte er sich noch an die Menschheit mit seinem Radioapell, wo er ausrief: „Nichts ist verloren durch den Frieden, alles kann verloren werden durch den Krieg“ (Radioappell von Papst Pius XII. an die Regierungen und Völker zur Verhinderung eines Krieges 24. August 1939).

Heute präsentiert uns ein Historiker, der sich bestens in der Geschichte der Kirche auskennt und schon viel über das Pontifikat des Pacellipapstes gearbeitet hat, unter dem Titel Opus Iustitiae Pax – Pius XII. und der Frieden einen Einblick in die Friedensbemühungen von Papst XII. Ich begrüße Hochwürdigen Herrn Prof. Dr. Stefan Samerski, der unter anderem seit dem Jahr 2007 als Professor in München wirkt und seit 2011 in Berlin am Priesterseminar Redemptoris Mater Kirchengeschichte doziert, dessen Rektor Silvano Latini und einige der Studenten unseres Referenten ich willkommen heiße. Daneben ist er Pfarrvikar der Berliner Kirchengemeinden Herz Jesu-St. Thomas von Aquin. Prof. Samerski wurde am 09. Januar 1963 in Köln geboren und wurde am 27. Juni 2009 in Regensburg zum Priester geweiht.

Ein herzlicher Willkommensgruß gilt dem Geschäftsführer des Bertuch-Verlages Weimar, Herrn Rudolf Dadder, der sich um die Publikation der Arbeit von Prof. Samerski Päpste als Friedensvermittler verdient gemacht hat und auch diesen Abend großzügig unterstützt. Mit ihm grüße ich die Teilnehmer des Trägerwerks Soziale Dienste AG aus Weimar und danke für Ihr Kommen. Mit Dank heiße ich auch die Pianistin Frau Christina Hanke-Bleidorn willkommen, die mit der Etüde von Ludwig van Beethoven einen ersten Eindruck ihres Könnens zu Gehör brachte. Von Robert Schumann wird sie gleich zwei Stücke aus den Kinderszenen Opus 15 spielen, am Ende hören wir eine Polonaise von Frederik Chopin.

Vielen Dank für Ihr Kommen. Freuen wir uns auf einen anregenden Abend und bitte Herrn Dadder um sein Wort.

 

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