Grußwort von Nuntius Eterovic auf der Informations- und Begegnungsreise des Bundespräsidenten mit dem Diplomatischen Korps in den Freistaat Bayern

Nürnberg, 5. Juli 2022

Exzellenzen,

verehrter Herr Bundespräsident Dr. Steinmeier,

sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Marcus König,

sehr geehrte Damen und Herren!

Mit großer Freude sind wir, die Mitglieder des Diplomatischen Corps und die Damen und Herren der Internationalen Organisationen, Ihrer freundlichen Einladung gefolgt, sehr geehrter Herr Bundespräsident, nach zwei Jahren der Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie wieder eines der Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland zu besuchen, in der wir unsere Mission erfüllen. Diese Reisen helfen uns, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern und Einrichtungen mit Deutschland zu stärken und zu vertiefen. Für die Gastfreundschaft im Freistaat Bayern danke ich Ihnen, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder. Der erste Teil unserer Reise hat uns nach Mittelfranken und die europäische Metropolregion Nürnberg geführt. Ihre Geburts- und Heimatstadt Nürnberg war und ist ein Zentrum wirtschaftlicher Stärke, kultureller Schätze und wissenschaftlicher Kompetenz, wovon wir uns an Beispielen überzeugen können. Vielen von uns ist Nürnberg durch die Prozesse der Alliierten gegen die Hauptkriegsverbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Bei unserem heutigen Besuch lernen wir die wechselvolle Geschichte von Nürnberg kennen. Die Stadt war als freie Reichsstadt Hüterin der Reichkleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und immer schon international ausgerichtet. Zeugnisse davon geben die Exponate im Germanischen Museum Nürnberg. Heute zeugen davon die vielfältigen internationalen ökonomischen und wissenschaftlichen Verflechtungen. Gleichsam ein weltumspannender Horizont zeichnen somit Nürnberg und den Freistaat Bayern aus. Nicht verwunderlich also, dass im Germanischen Museum der ab dem Jahr 1492 gefertigte Behaim-Globus bewahrt ist. Der Patrizier Martin Behaim machte die damals bekannte Welt sichtbar. Verehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, heute sind Vertreterinnen und Vertreter aus Ländern rund um den Globus anwesend und machen deutlich, dass alle Völker im „gemeinsamen Haus“ leben, wie Papst Franziskus es ausdrückt, und wir eine Schöpfung haben, für die wir zutiefst dankbar sein sollen und um derentwillen wir alle Anstrengungen anstellen müssen, sie zu hüten und zu bewahren. Die sozialen Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit sind gewaltig, denn neben den Herausforderungen des Klimawandels erleben wir auf dem europäischen Kontinent einen Krieg in Ukraine, dessen Folgen noch nicht absehbar sind. Das gemeinsame europäische Haus steht in Flammen. Wir alle wollen und sollen dazu beitragen, dem Frieden zu dienen und den Menschen beizustehen, die unter Krieg, Gewalt, Hunger und Vertreibung weltweit leiden. An dieser Stelle danke ich dafür, dass Deutschland großherzig hilft und seinen Einfluss geltend macht. Das friedliche Zusammenleben von Menschen und Völkern stellt für jeden Staat und auch für jede Stadt eine große Herausforderung dar, der sich der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg in guter Weise angenommen hat. In jeder Stadt von Deutschland gibt es heute einen lebendigen Globus von Menschen aller Staaten, Völker und Religionen.

Von Bayern aus wurde in Deutschland Geschichte geschrieben, die nicht vergessen werden sollte. Nicht nur, dass die bayerischen Wittelsbacher fünfzig Jahre lang in der Mark Brandenburg herrschten, sondern vor allem ging von hier eine Familie aus, die über Jahrhunderte die Geschicke Brandenburgs, Preußens und Deutschlands bestimmten, als im Jahr 1411 der Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern in Brandenburg eingesetzt wurde. Heute sind im Freistaat Bayern und in der Bundesrepublik Deutschland die Krönungsinsignien und der Adel anderer Art: es sind die Menschen, die hier leben und arbeiten. Darum wünsche ich, was die Bayernhymne ausdrückt: „Gott mit dir, du Land der Bayern“. Sehr geehrter Herr Bundespräsident, ich erhebe mein Glas auf Ihr Wohl und danke für Ihre Freundlichkeit und Nähe, die wir erleben dürfen. Mit Ihnen danken wir der deutschen Bundesregierung und allen, die sich für uns einsetzen und auch für diese Reise sorgen. Im Namen aller Anwesenden sage ich von Herzen: Vergelt’s Gott. Danke schön!

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