Grußwort von Nuntius Eterovic auf der Informationsreise des Bundespräsidenten mit dem Diplomatischen Corps nach Nordrhein-Westfalen

Zeche Zollverein Essen, 27. Juni 2023

Exzellenzen,

verehrter Herr Bundespräsident Dr. Steinmeier,

sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst,

sehr geehrte Damen und Herren!

Im Namen der Kolleginnen und Kollegen des in der Bundesrepublik Deutschland akkreditierten Diplomatischen Corps habe ich die Ehre, Ihnen, verehrter Herr Bundespräsident für die Einladung zur Informationsreise zu danken, die uns in diesem Jahr nach Nordrhein-Westfalen führt. Für die Einladung danke ich ebenfalls Ihnen, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Wüst, in dessen Land wir zu Gast sein dürfen. Mit mehr als 18 Millionen Einwohnern ist es das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland und führt mit seiner Wirtschaftsleistung die übrigen Länder an. 2022 wurden hier fast 794 Millionen Euro zum Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet. Allerdings lag die Arbeitslosenquote im Mai dieses Jahres mit 7,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 5,7 Prozent. Hierin spiegelt sich der enorme wirtschaftliche Strukturwandelt in diesem so schönen Land, das auch zu Zeiten der Schwerindustrie durch Kohle und Stahl mit dem Ruhrgebiet die ökonomische Herzkammer Deutschlands bildete. Wer kennt nicht die großen Namen Krupp oder Thyssen oder die Ruhrkohle AG, um nur diese Namen zu nennen, zu denen auch der Autohersteller Ford gehört, der seit 1930 in Köln ansässig ist. Der Besuch bei Siemens Energy hat uns gezeigt, wie wichtig innovative Technologie auch zukünftig sein wird.

Eindrucksvolles UNESCO Welt- und Kulturerbe der Welt ist die Zeche Zollverein, wo man auch heute noch einen Eindruck von der Größe des Kohleabbaus hierzulande bekommt. Kohle bildete das Rückgrat des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg. Galt das Ruhrgebiet also als wirtschaftliche Herzkammer, so waren und sind Rhein und Ruhr die Schlagadern, die im größten Binnenhafen der Welt in Duisburg eine mächtige Logistikdrehscheibe haben. All dies ist beeindruckend, auch wenn wir uns der damit verbundenen großen Herausforderungen bewußt sind. Die nichtdeutschen Einwohner dieses Landes bilden 14,1 Prozent der Bevölkerung kommen aus vielen Ländern Europas und weltweit. Migration und Integration gehören zu den Herausforderungen neben dem wirtschaftlichen Strukturwandel.

An Rhein und Ruhr ist aber auch der Fußball zuhause. In der nächsten Spielzeit der Ersten Bundesliga haben fünf Vereine ihre Heimat in Nordrhein-Westfalen. Wenn wir in Dortmund das Fußballmuseum besuchen, so spüren wir, wie sehr gerade dieser Sport ein Identitätsfaktor war und ist. Doch mehr als Fußballstadien und –plätze gibt es Kirchen in Nordrhein-Westfalen. Das Land ist christlich geprägt und sowohl die katholischen Bistümer, wie auch die evangelischen Landeskirchen sind über die Landesgrenzen hinweg bedeutsam. In Nordrhein-Westfalen sind viele Menschen muslimischen Glaubens oder gehören anderen Religionen an. Diese religiöse und kulturelle Vielfalt ist ein Schatz, den es zu bewahren gilt. Sie alle nämlich prägen das Gesicht dieses Landes, sie alle sollen mit dem Lied auf Nordrhein-Westfalen sagen können:

Hier an Rhein und Ruhr und in Westfalen,

an Sieg und Ems,

im Lipperland,

hier an Rhein und Ruhr und in Westfalen,

schlägt unser Herz, lebt unser Land!

Für die Gastfreundschaft sagen wir Ihnen, verehrter Herr Ministerpräsident Wüst, herzlich Dankeschön. Ihnen, Exzellenz, sehr geehrter Herr Bundespräsident, danken wir nicht nur für diese Gelegenheit des Beisammenseins und der Reise in diesen bedeutsamen Teil Deutschland. Wir danken Ihnen für Ihre fortwährende Aufmerksamkeit für die Mitglieder des Diplomatischen Corps und die Verbundenheit mit den diplomatischen Vertretungen und Internationalen Organisationen. Über Sie danken wir der Bundesregierung und allen, die sich für uns einsetzen und für die Organisation und Durchführung dieser Reise sorgen. Im Namen der hier Anwesenden erhebe ich mein Glas und wünsche Ihnen und allen Bewohnern von Nordrhein-Westfalen und Deutschlands alles Gute und Gottes Segen. Zum Wohl.

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