Grußwort von Nuntius Eterovic bei der Präsentation seines Buches "Die leise Macht - Die Diplomatie des Heiligen Stuhls"

Apostolische Nuntiatur, 7. Juni 2023

Exzellenzen,

verehrter Herr Herder,

lieber Herr Dr. Feldkamp,

sehr geehrte Damen und Herren!

Herzlich heiße ich Sie alle heute Abend in dieser Apostolischen Nuntiatur willkommen, im Haus des Heiligen Vaters Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland. Es freut mich, dass Sie der Einladung zur Vorstellung meines Buches Die leise Macht – Die Diplomatie des Heiligen Stuhls folgen konnten. Besonders danke ich dem Verleger, Herrn Manuel Herder, für sein Kommen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Herder Verlag Freiburg, vor allem Frau Beaxtrix Dombrowski und dem Lektor, Herrn Dr. Dennis Stammer, für die wertvolle Unterstützung bei der Realisierung dieses Werkes.

Seit mehr als vierzig Jahren bin ich an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Positionen im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls tätig, davon nun schon fast zehn Jahre als Vertreter von Papst Franziskus in Deutschland. Somit wird das Anliegen verständlich, wieso ich für den deutschen Sprachraum die vorliegende Sammlung diplomatischen Wirkens des Heiligen Stuhls verfasst habe. Es ging nicht darum, neue Quellen zu erschließen oder die päpstliche Diplomatie der Jahrzehnte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg oder während des sogenannten Kalten Krieges zu bewerten, sondern schlicht darum, die Fakten zu sammeln. Allein hieraus wird deutlich, wie vielfältig und mitunter mühsam die Arbeit von Diplomaten war und ist. Ein diplomatischer Erfolg ist jener, der von einer dröhnenden Sprachlosigkeit zu bilateralen Gesprächen und Verhandlungen führt. Wie wichtig gerade dies auch in heutiger Zeit ist, wird angesichts des neuerlichen Krieges in Europa deutlich, den die Russische Föderation in Ukraine entfesselt hat. Seit fast eineinhalb Jahren leidet das ukrainische Volk unter den Gräueln von Krieg und Gewalt, zahllose Tote sind zu beklagen und immense materielle Schäden entstanden. Und so ist es ein Herzensanliegen von Papst Franziskus, dass Wege zu einem gerechten Frieden eingeschlagen werden. Für die Diplomatie hat hier das Wort des Propheten Jesaja einen besonderen Klang und ist Herausforderung und Aufgabe zugleich: „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt“ (Jes 52,7).

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin froh, dass sich Herr Dr. Michael Feldkamp bereiterklärt hat, in mein Buch einzuführen. Er ist ein ausgewiesener Kenner der diplomatischen Arbeit des Heiligen Stuhls und diesem, wie auch der Apostolischen Nuntiatur in Berlin als Ritter des Ordens des heiligen Papstes Gregorius freundschaftlich verbunden. Bevor wir seine Ausführungen und den Beitrag von Herrn Manuel Herder hören, weise ich sie auf die Büsten in dieser Halle hin. Hier sind jene Päpste versammelt, die in besonderer Weise mit Deutschland und dieser Stadt Berlin in Verbindung stehen. Eugenio Pacelli, nachmals Papst Pius XII., als erster Nuntius im Deutschen Reich und in Berlin, der heilige Papst Johannes Paul II. als einer, der mit zum Fall der Berliner Mauer und den friedlichen Revolutionen in Polen und in anderen kommunistischen Ländern beigetragen hat. Und zuletzt Papst Benedikt XVI., der als Deutscher Nachfolger des heiligen Petrus wurde und seine Heimat und diese Berliner Nuntiatur im Jahr 2011 offiziell besucht hat. Der Wunsch des Heiligen Vaters Franziskus auch für die katholische Kirche in Deutschland ist, sie möge als Kirche im Aufbruch die Menschen in diesem Land erneut mit der Person und dem Wirken Jesu Christi bekannt machen und ohne Furcht das Evangelium, die frohe Botschaft des Heils verkünden.

Am Ende der Beiträge von Herrn Dr. Feldkamp und Herrn Herder gibt es Gelegenheit, wo Sie Ihre Anmerkungen und Fragen einbringen können. Im Anschluss daran wollen wir das Glas erheben, nicht auf das Buch, das vorgestellt wird, sondern auf das Wohl von Papst Franziskus und für seinen unverzichtbaren Dienst in Kirche und Welt. Vielen Dank!  

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