Grußwort von Nuntius Eterovic bei der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen SJ

Ellwangen, 16. Juli 2022

Eminenz, Exzellenzen,

verehrte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft,

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Schwestern und Brüder!

Mit großer Freude sind wir heute nach Ellwangen gekommen, um die Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen SJ mitzufeiern, der hier am 08. Februar 1704 hochverehrt gestorben ist und dessen Verehrung bis heute andauert. Auf seiner Grabplatte ist vermerkt, dass der „gute Pater“ ein unermüdlicher Missionar (Missionarius indefessus) in vier Diözesen war. Damit sind nicht nur seine fünf großen Missionsreisen von Ellwangen aus in die Diözesen Augsburg, Eichstätt, Konstanz und Würzburg gemeint sind, sondern umfasst sein ganzes apostolisches Wirken für das Volk Gottes. Hervorzuheben ist, dass der neue Selige zu allen Ständen, zu Mächtigen und Geringen, gute Beziehungen pflegte und vor allem bei den Kindern beliebt war. Sein asketischer Lebensstil verband sich auf wunderbare Weise mit seinem Humor. Es heißt, er sei kein besonders begabter Redner gewesen. Und dennoch überzeugte er durch ein unerschütterliches Vertrauen in die göttliche Vorsehung, was viele Menschen seiner Zeit mehr zu überzeugen vermochte, als viele kluge Reden.

Somit ist Pater Philipp Jeningen ein Seliger, der für Papst Franziskus, den ich die Ehre habe, in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreten, ein Vorbild für seine ständig wiederholte drängende Bitte ist, dass alle getauften Christgläubigen eifrige Missionare Jesu Christi sein sollen, wo immer sie leben und wirken, und glaubwürdige Zeugen Seines Evangeliums, der guten Nachricht auch für die Menschen unserer Zeit. Dieses Zeugnis verlangt nach einem christlichen Leben und, wo es nötig ist, nach dem Wort.

Das irdische Leben von Pater Jeningen währte 62 Jahre. Der Prozess zur Seligsprechung währte hingegen sehr viel länger. Doch heute ist der Tag seiner Seligsprechung gekommen, ein Tag, wo ein Wort von Pater Jeningen einen ganz besonderen Klang bekommt: „Auch auf Erd‘ ist Gott mein Himmel“. Dieser Himmel nimmt auf diesem Platz Gestalt an, wenn wir gleich die heilige Eucharistie feiern. Im Jahr 1672 wurde Philipp Jeningen in Eichstätt zum Priester geweiht. 450 Jahre nach diesem Ereignis feiern wir seine Seligsprechung. Sie soll uns allen Ansporn sein, dem Ruf des Herrn Jesus zur Heiligkeit mit neuer Dynamik zu folgen, der uns zuruft: „Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Mt 5,48). Wir sind auf dem Weg zur Heiligkeit nicht allein. Im Gegenteilt. Die Gemeinschaft der Heiligen unterstützt uns dabei. Der „gute Pater“ führt mit seiner sanften Hand an die Quellen des Heils, zur Eucharistie, zur Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu und der Gottesmutter, die der Gekreuzigte uns allen zur Mutter gegeben hat. Und so möge uns das Wort Gottes jeden Tag neu den Weg weisen und die Sakramente der Kirche auf dem Pilgerweg stärken.  

An diesem Tag der Seligsprechung von Pater Jeningen wollen wir nicht vergessen, dem Heiligen Vater Franziskus zu danken und für ihn zu beten, damit er seine so wichtige Mission in Kirche und Welt nach dem Wahlspruch der Jesuiten weiterführe: Ad maiorem Dei gloriam – zur größeren Ehre Gottes - und im Dienst, die Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken (vgl. Lk 22,32).

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