Grußwort von Nuntius Eterovic bei der Verabschiedung von S.E. Dr. Konrad Zdarsa als Bischof von Augsburg
Augsburg, 7. Juli 2019
„Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten“ (Eph 2,10).
Eminenzen, Exzellenzen,
verehrter, lieber Bischof Konrad,
liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonischen Dienst,
verehrte Ordensleute,
liebe Brüder und Schwestern!
Es gehört zu den grundlegenden Bekenntnissen des Christen, sich als geliebtes Geschöpf Gottes, des Vaters, zu sehen, das im Eingeborenen Sohn Jesus Christus ausersehen wurde, das Gute zu tun, was er jedoch nur mit der Kraft des Heiligen Geistes vermag. Aus dieser Haltung geschieht christliche Lebensgestaltung.
Wir sind heute in der Kathedrale der verehrten Diözese Augsburg zusammengekommen, um dem dreieinen Gott Dank zu sagen für das Leben Seiner Exzellenz, Mons. Dr. Konrad Zdarsa, der am 7. Juni sein 75. Lebensjahr vollendet hat.
Es ist mir eine Ehre, Ihnen, lieber Bischof Konrad, als Vertreter des Heiligen Vaters Franziskus in Deutschland dessen herzliche Grüße und Segenswünsche zu diesem Anlass zu übermitteln. Gleichzeitig überbringe ich den Dank des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche für Ihr Wirken als Bischof von Augsburg. Am vergangenen Donnerstag, am Fest des Heiligen Ulrich, dem Patron dieser ehrwürdigen Diözese, hat der Papst Ihren Verzicht auf das Amt des Bischofs von Augsburg angenommen. Mit dem 75. Geburtstag haben Sie die kanonische Altersgrenze erreicht, mit der man dem Römischen Pontifex seinen Amtsverzicht anbietet.
Ich möchte nicht versäumen, dem Hirten dieser geliebten Ortskirche von Augsburg auch persönlich für seinen unermüdlichen Eifer zu danken, den er fast neun Jahre ausgeübt hat. Mons. Zdarsa war in dieser alten Diözese, deren Anfänge in die Tiefe der Geschichte bis zu den Zeiten des Römischen Reiches gehen, der wohl 84. Bischof. Mons. Zdarsa hat sich mit Eifer dafür eingesetzt, den christlichen Glauben in dieser Region Deutschlands zu lehren und mit seinem bischöflichen Wirken glaubwürdig vorzuleben. In seiner ihm eigenen Art hat er es vermocht, Menschen für Christen zu gewinnen. Und so stand er, der Priester aus der Diözese Dresden-Meißen und Bischof von Görlitz, als guter Oberhirte im Weinberg des Herrn von Augsburg in einer lebendigen Tradition mit den heiligen Bischöfen Simpert und Ulrich. Auch in so manchen Schwierigkeiten, die das bischöfliche Amt immer wieder mit sich bringt, war es sein aufrechtes Bemühen, gute Werke zu erschaffen und seinen Wahlspruch in die Gestaltung seiner Hirtensorge einzubeziehen: „Denn Er (Christus) ist unser Friede“ (Eph 2,4). Unser Herr Jesus Christus, in dem wir zu guten Werken erschaffen sind, möge all das Gute vergelten, das durch Ihren Hirtendienst geleistet worden ist.
Danken möchte ich Ihnen auch für Ihren wertvollen Beitrag in der Deutschen Bischofskonferenz, vor allem als stellvertretender Vorsitzender der Publizistischen Kommission und als Mitglied der Kommission Weltkirche.
Wenn Sie nunmehr der emeritierte Bischof von Augsburg sein werden, so bitte ich Sie im Namen des Papstes und dieser ehrwürdigen Ortskirche um Ihr Gebet – für das Bistum Augsburg, für die ganze Kirche in Deutschland und weltweit, für unseren Heiligen Vater. Das Gebet der Menschen in der Erfahrung des lebendigen Glaubens ist für die Kirche unverzichtbar. Das Gebet ist ein Dienst in der Liebe zu Christus, der uns zu guten Werken erschaffen hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten (vgl. Eph 2,10). Die Gottesmutter Maria, die auch Mutter der Kirche ist, führt die Gläubigen zu Jesus Christus, ihrem Sohn und Herrn. Ihrem mütterlichen Schutz und der Fürsprache der Heiligen Afra empfehlen wir auch Ihr Leben, Exzellenz, wie auch das der verehrten Diözese Augsburg.