Grußwort von Nuntius Eterovic zur Feier des 25. Jahrestages der Gründung des Bistums Görlitz

Kloster Neuzelle, 1. September 2019

„Herr, deine Liebe reicht, so weit der Himmel ist,
deine Treue bis zu den Wolken“ (Ps 36,6).

Exzellenzen,
verehrter, lieber Bischof Wolfgang,
liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonischen Dienst,
verehrte Ordensleute,
sehr geehrte Vertreter der anderen Kirchen und des öffentlichen Lebens,
liebe Brüder und Schwestern!

In dieser herrlichen Klosterkirche von Neuzelle erhebt sich mit den Worten des Psalmisten die Seele in die Höhe, um Gott für seine Liebe und Treue zu danken, die durch alle Zeiten und Regime an diesem heiligen Ort bezeugt wurde.

Heute sind wir zu einem besonderen Anlass in die Klosterkirche von St. Maria Himmelfahrt gekommen. Am 27. Juni 1994 wurde das Bistum Görlitz durch die Apostolische Konstitution Solet usque durch Papst Johannes Paul II. gegründet. In den Folgen nach dem 2. Weltkrieg wurde das alte Erzbistums Breslau nunmehr polnisch, während sein Territorium westlich der Grenze von Oder und Neiße im Osten Deutschlands lagen. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 03. Oktober 1990 konnten die kirchlichen Strukturen endgültig neu geordnet werden. Zwar ist das Bistum Görlitz zahlenmäßig das kleinste der deutschen Diözesen, hat aber mit rund 18 Prozent den höchsten Anteil von Gläubigen, die an Sonntagen und den Feiertagen zum Gottesdienst kommen. Die Liebe der Katholiken zu Gott im Bistum Görlitz, darunter auch ein nicht geringer Teil der Sorben, ist von der Treue zur Kirche geprägt.

Im Namen des Heiligen Vaters Franziskus, dessen Vertreter ich in der Bundesrepublik bin, übermittle ich Euch allen seine herzlichen Glück- und Segenswünsche zum 25jährigen Bestehen Eurer verehrten Diözese. In besonderer Weise danke ich Eurem Oberhirten, Seiner Exzellenz Bischof Wolfgang Ipolt für seinen Dienst in dieser Teilkirche. Dankbar gedenken wir seiner Vorgänger, des verstorbenen Bischofs Rudolf Müller und Seiner Exzellenz Mons. Dr. Konrad Zdarsa, der erst kürzlich als Bischof von Augsburg verabschiedet wurde. Ich schließe in meinen Dank ausdrücklich auch alle Priester und Ordensleute sowie die ehrenamtlich tätigen Männer und Frauen in den Gemeinden ein und bitte, diesen Dank weiterzutragen und die Grüße des Papstes auch den Kranken und Alten zu überbringen, die dem Bischof von Rom und Hirten der Universalkirche besonders am Herzen liegen.

Der Heilige Vater Franziskus hat in seinem Apostolischen Schreiben an das pilgernde Gottesvolk in Deutschland deutlich gesagt, wie bedeutsam die Herausforderung zur Mission und zur Verkündigung Jesu Christi und seines Evangeliums ist, die wir als gute Nachricht den Menschen unserer Zeit bezeugen sollen. Auch wenn die Katholiken im Bistum Görlitz nur einen Anteil von etwa 3 Prozent an der Gesamtbevölkerung haben, so muß auch hier „die Evangelisierung unser Leitkriterium schlechthin sein, unter dem wir alle Schritte erkennen können, die wir als kirchliche Gemeinschaft gerufen sind in Gang zu setzen gerufen sind; Evangelisieren bildet die eigentliche und wesentliche Sendung der Kirche“ (Schreiben Nr. 6). Gerade in einem so kleinen Bistum wie Görlitz liegt es klar auf der Hand, dass wir ohne einen neuen Schwung an Evangelisierung keine Überlebenschance haben.

Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, der Mutter Jesu und Mutter der Kirche, sowie auf die Fürbitte Eurer heiligen Bistumspatrone Hedwig und Jakobus sei dem Bistum Görlitz die Fülle der Gaben des Heiligen Geistes erbeten.
Als eifrige Zeugen Jesu Christi und glaubwürdige Verkünder Seines Evangeliums mögen die Katholiken im Bistum Görlitz auch in Zukunft voll Freude und Vertrauen singen: „Knėžo, twoja dobrosch doßega tak daloko, ak to ṅebjo jo, a twoja wėrnoscż tak daloko, ak te hobłoki du - Herr, deine Liebe reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue bis zu den Wolken“ (Ps 36,6).

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