Grußwort von Nuntius Eterovic zur Einführung von S.E. Herwig Gössl als Erzbischof von Bamberg
Bamberg, 2. März 2024
Eminenz, Exzellenzen,
liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst,
verehrte Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen,
sehr geehrte Damen und Herren aus Politik und Gesellschaft,
liebe Schwestern und Brüder!
Seit der Annahme des Amtsverzichtes des verehrten Erzbischofs Prof. Dr. Ludwig Schick durch den Heiligen Vater Franziskus am 1. November 2022 war der Erzbischöfliche Stuhl von Bamberg vakant. Herr Weihbischof Herwig Gössl wurde zum Administrator gewählt. Bis zum heutigen Tag verwaltet er die Erzdiözese Bamberg und wird nunmehr ihr Oberhirte sein. Als Vertreter des Heiligen Vaters Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland möchte ich einerseits dem emeritierten Erzbischof Mons. Schick an dieser Stelle persönlich für seinen 20-jährigen Hirtendienst in diesem schönen Weinberg der Herrn in Mittel- und Oberfranken danken.
Anderseits erbitte ich dem neuen und 76. Bischof von Bamberg, Mons. Herwig Gössl, Gottes reichen Segen für sein bischöfliches Wirken in diesem so bedeutenden Erzbistum. Im Bekenntnis, dass Jesus Christus allein der Herr ist, wie es im Gloria heißt: Tu solus Dominus, hat der neue Erzbischof die christliche Glaubensmitte als Wahlspruch erwählt. Wo Christus allein der Herr ist, sind wir alle in Ihm Schwestern und Brüder. Insofern ist der bischöfliche Dienst in dieser Logik ein Knechtsdienst. Es möge das Wort des heiligen Paulus gelten, dass die Diener Christi für die Gläubigen die „Diener Eurer Freude“ (2 Kor 1,24) seien. Zusammengefasst ist das Bekenntnis zum einen Herrn und der Dienst an der Freude im Satz des Völkerapostels: „Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn“ (1 Kor 12,5). Ein schönes Bild der Einheit in Christus in der Verschiedenheit der Dienste in der Kirche ist das vielstimmige Geläut dieser wunderschönen Domkirche. Zehn Glockenstimmen vereinen sich zu einem Klangbild das uns begreifen lässt, dass die christliche Wahrheit immer symphonisch und nicht eintönig ist. Der Dienst des Bischofs möge somit auf die Einheit in Vielfalt innerhalb dieser Teilkirche und auf die Einheit in Treue mit dem Bischof von Rom und Hirten der Universalkirche ausgerichtet sein.
Auf die Fürsprache des heiligen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde, der Patrone des Erzbistums Bamberg, des heiligen Otto und der Patrone dieser Domkirche, des heiligen Apostels Petrus und des heiligen Georg, besonders aber der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria möge reicher Segen und beständiges Wachstum dem Bekenntnis folgen: Tu solus Dominus.
Und somit übergebe ich die Ernennungsbulle Seiner Heiligkeit dem Hochwürdigen Herrn Domdekan, damit er sie uns allen zur Kenntnis bringe.