Begrüßung des Apostolischen Nuntius bei der Pressekonferenz zur Vorstellung von "PAL-LIFE - Weißbuch für die weltweite Förderung der Palliativversorgung"

Apostolische Nuntiatur, 23. Mai 2019

„Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen,
verkündete das Evangelium vom Reich
und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden“ (Mt 4,23).

Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren der Presse!

Es genügt allein diesen Vers aus dem Evangelium in Erinnerung zu rufen, um daran zu erinnern, daß die Sorge um die Kranken und somit auch die Palliativversorgung zur christlichen Verkündigung gehört und in der Kirche stets gegenwärtig ist. In der praktischen Umsetzung ist sie offen zur Zusammenarbeit mit den Staaten, den Vereinigungen und Institutionen sowie mit allen Menschen guten Willens.

Als Vertreter von Papst Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland begrüße ich Sie alle recht herzlich im Haus des Heiligen Vaters in Berlin, in der Botschaft des Heiligen Stuhls.

Ihnen wird heute von kompetenter Seite das Weißbuch PAL-Life für die weltweite Förderung der Palliativversorgung der Päpstlichen Akademie für das Leben vorgestellt. Die vielfachen Fragen um den Tod des Menschen dürfen die Sorge um die Kranken und das Sterben nicht ausblenden. So wichtig für religiöse Menschen ein guter Tod ist, so entscheidend ist für alle Menschen, daß sie bei der letzten Wegstrecke des irdischen Lebens so gut wie möglich versorgt werden können. Wir sind zwar dem Tod ausgeliefert, doch haben wir heute vielfältige Möglichkeiten, Schwerkranke und Sterbende medizinisch und geistlich so zu umsorgen, daß die Qualen und Leiden gelindert, ein einsames Sterben verhindert und die Würde des Menschen bis zum Ende gewahrt bleibt.

Die Herausforderung einer weltweiten Förderung der Palliativversorgung zeigt, es geht nicht nur darum, in reichen Ländern diese menschenwürdige Versorgung zu sichern, sondern auch da, wo die Möglichkeiten von palliative care noch nicht hinreichend bekannt sind. Mit der palliativen Versorgung ist kein Luxus gemeint, sondern eine konkrete Möglichkeit zur Förderung und Wahrung der Menschenwürdig, die nach katholischem Verständnis vom ersten Augenblick des Daseins bis zum letzten Augenblick des irdischen Lebens reicht.

Ich freue mich, daß Sie der Einladung der Pressestelle des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz gefolgt sind. Ich danke Herrn Pressesprecher Matthias Kopp für die Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung. Ihnen, verehrte Damen und Herrn, danke ich schon jetzt für Ihre Berichterstattung.

 

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