Grußwort von Nuntius Eterovic bei der Buchvorstellung von S.E. Westdickenberg

Apostolische Nuntiatur, 4. November 2021

Vorstellung des Buches von Seiner Exzellenz
Dr. Gerd Westdickenberg
"Diplomat beim Heiligen Stuhl - Diego von Bergen - Diener dreier Herren"



Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren!

Im Jahr 1920 haben der Heilige Stuhl und Deutschland diplomatische Beziehungen aufgenommen. Seither sind mehr als 100 Jahre vergangen. Wir haben dieses Ereignis bedingt durch die Corona-Pandemie erst im Juni dieses Jahres feiern können. Erster Apostolischer Nuntius war bis 1929 Erzbischof Eugenio Pacelli, nachmalig Papst Pius XII. Just in diesen Zusammenhang fügt sich, dass aus der Reihe der ehemaligen deutschen Botschafter am Heiligen Stuhl, Dr. Gerd Westdickenberg, eine umfangreiche Arbeit über den ersten deutschen Vertreter veröffentlicht hat unter dem Titel: Diplomat beim Heiligen Stuhl - Diego von Bergen – Diener dreier Herren. Zur Vorstellung dieses Werks begrüße ich Sie alle hier in der Apostolischen Nuntiatur Berlin, der Vertretung des Heiligen Vaters Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland.

In den 100 Jahren der diplomatischen Beziehungen gab es bisher elf Apostolische Nuntien, ich bin also der zehnte Nachfolger von Erzbischof Eugenio Pacelli, während Dr. Diego von Bergen im gegenwärtigen Botschafter Dr. Bernhard Kotsch den zweiundzwanzigsten Nachfolger hat, die Liste der Botschafter beim Heiligen Stuhl also 23 Namen umfaßt. Dies ist umso erstaunlicher, da Diego von Bergen 24 Jahre diesen Dienst versehen hat, zunächst als Vertreter des Deutschen Reiches der Weimarer Republik und sodann des nationalsozialistischen Deutschland. Er vertrat unter den Päpsten Benedikt XV., Pius XI. und Pius XII. die deutschen Anliegen, wobei er die Anerkennung vieler im Vatikan erfuhr und gerade von Eugenio Pacelli als Kardinalstaatssekretär und als Papst Pius XII. geschätzt wurde. Ich bin Ihnen, Exzellenz, verehrter Botschafter Dr. Westdickenberg, dankbar, dass Sie sich die große Mühe gemacht haben, in den Archiven das Material zu sichten und in einer Publikation die Gestalt von Diego von Bergen ans Licht geholt haben. Immerhin umfasst seine Amtszeit fast ein Viertel der 100 Jahre der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl. Insofern ist mit diesem Buch ein wichtiger Beitrag geleistet, wofür ich Ihnen ausdrücklich auch im Namen des Heiligen Vaters Franziskus herzlich danken möchte.

Sie selbst waren in den Jahren von 2002 bis 2006 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und haben in dieser Zeit den Regierungswechsel 2005 in Deutschland und zwei Päpste erlebt: Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nunmehr sind Sie schon einige Zeit im Ruhestand, nachdem Sie Ihre diplomatische Laufbahn mit unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen als Botschafter in Wien im Jahr 2009 beendet haben. Wie sich nun zeigt, ist es ein Unruhestand. Ihr Buch gibt Zeugnis davon.

Ich freue mich, dass Sie alle meiner Einladung gefolgt sind und übergebe das Wort an Sie, lieber Dr. Westdickenberg.

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