Grußwort von Nuntius Eterovic beim Mittagessen für die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter
Apostolische Nuntiatur, 21. Januar 2019
Grußadresse
Seiner Exzellenz, des Apostolischen Nuntius
Erzbischof Dr. Nikola Eterović,
beim Mittagessen für die in Berlin residierenden Botschafter,
welche beim Heiligen Stuhl akkreditiert sind
Exzellenzen, verehrte Kolleginnen und Kollegen!
Herzlich begrüße ich Sie in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin, dem Haus von Papst Franziskus in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist schon eine Tradition geworden, daß sich die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter, die in der Hauptstadt Deutschlands ihre Residenz haben, in der Päpstlichen Vertretung in Berlin treffen. Derzeit vertreten 15 Botschafter ihre jeweiligen Länder von Berlin aus beim Heiligen Stuhl. Wie bekannt, unterhält der Heilige Stuhl zu 185 Staaten diplomatische Beziehungen, 89 Botschafter residieren in Rom.
Einige von Ihnen waren jüngst im Vatikan, um am Neujahrsempfang von Papst Franziskus teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit hielt er eine wichtige Ansprache. Wer nicht selbst dort war, kann sie in der Wochenausgabe des L’Osservatore Romano nachlesen, den Sie regelmäßig bekommen.
Ich möchte nur einige Themen unterstreichen, die für den Heiligen Stuhl und Papst Franziskus von besonderem Interesse sind. Man kann diese auch bei Äußerungen zu anderer Gelegenheit entnehmen. Ich erlaube mir, auf folgende hinzuweisen:
Die Evangelisierung, die Verkündigung des Evangeliums an den Menschen von heute: das Thema ist ausgefaltet in der Enzyklika Evangelii gaudium, dem programmatischen Dokument seines Pontifikates, das am 24. November 2013 veröffentlicht worden ist.
Die Familie, Keimzelle von Kirche und Gesellschaft: diese Frage wird im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris laetitia vom 19. März 2016 behandelt.
Die Ökologie ist für unseren Planeten ein sehr wichtiges Thema. Der Heilige Vater Franziskus hat ihm die Enzyklika Laudato si‘ vom 24. Mai 2015 gewidmet.
Zu diesen großen Dokumenten kommen zahlreiche Ansprachen, Predigten und Grußworte, in denen der Papst die Position des Heiligen Stuhl und der Katholischen Kirche zu drängenden Fragen unserer Welt zum Ausdruck bringt. So zu jenen religiöser Natur wie den ökumenischen Dialog mit den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften oder den interreligiösen Dialog mit den nichtchristlichen Religionen, aber auch zu sozialen Fragen: Flucht und Vertreibung, Armut, Hunger, neue Formen der Sklaverei, soziale Ungerechtigkeiten. Mit seiner Autorität und der Gültigkeit der vorgebrachten Argumente übersteigt die Stimme des Papstes den Raum der Katholischen Kirche und wird zunehmend die Stimme derer, die weltweit keine Stimme haben. Aus diesem Grund gibt es eine hohe Aufmerksamkeit auf die Positionen des Heiligen Stuhls und seines obersten Vertreters in der Gestalt des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche. Sie können seine Tätigkeit und Lehre aus der Nähe verfolgen und sodann Ihren Regierungen und Vertretern der übrigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Institutionen berichten.
Diese freudige Zusammenkunft gibt mir die Gelegenheit, über Sie alle Bewohner Ihrer Länder zu grüßen und auf jeden den Segen Gottes herabzurufen, der die Quelle des Friedens, der Gerechtigkeit und der ganzheitlichen Entwicklung der Menschen und Völker ist. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.