Grußwort von Nuntius Eterovic beim Pontifikalrequiem zum Tode von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus

St. Hedwigskathedrale zu Berlin, 29. April 2025

Verehrter Herr Bundespräsident!
Exzellenzen!
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des politischen, gesellschaftlichen, religiösen und sozialen Lebens in Deutschland,
verehrte Kolleginnen und Kollegen des Diplomatischen Corps,
liebe Brüder und Schwestern!

Am Ende dieses eindrücklichen Gottesdienstes, wo wir dem dreieinen Gott das Leben und Wirken des verstorbenen Papstes Franziskus anempfohlen haben, möchte ich Ihnen für Ihr Kommen und vor allem für Ihr Gebet danken.

Als 265. Nachfolger des heiligen Apostels Petrus hat Papst Franziskus sein Pontifikat der Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi und dem Zeugnis für den Erlöser der Menschen geweiht, wie er es in seinem programmatischen Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium – Die Freude des Evangeliums beschrieben hat. Die Frohe Botschaft Jesu gilt auch jenen Menschen, die an den Rändern der Gesellschaften leben oder ausgegrenzt und gefangen sind. In der Katholischen Kirche hat er die synodale Methode gestärkt und eine neue Dynamik der Verkündigung gewollt, eine neue Evangelisierung, was bedeutet, eine Kirche „im Aufbruch“ und eine Kirche mit offenen Türen zu sein (vgl. EG 46). Immer wieder hat der Papst die Barmherzigkeit Gottes betont, die unseren Umgang miteinander in Kirche und Welt prägen und auszeichnen soll. Der Papst aus Argentinien, erwählt aus der Ferne, um die Fernstehenden in die Nähe des Herrn Jesus einzuladen, hat uns immer wieder ermuntert, in das Lob des Sonnengesanges seines Namensgebers, des heiligen Franziskus, einzustimmen: Laudato si‘, um jedem Menschen guten Willens zu verdeutlichen, dass alle und jeder von uns für diese Erde als unser gemeinsames Haus sorgen soll.

Besonders jenen unter Ihnen, die mit Papst Franziskus für den Dialog eintreten, bin ich dankbar, denn in dieser von Gewalt, Terror und Krieg geschundenen Welt möge der Friede der Völker eine Wirklichkeit sein, wofür wir eintreten, indem wir in allen Teilen der Erde „Brücken bauen und keine Mauern“ (Kardinal Giovanni Battista Re, Predigt, Petersplatz, 26. April 2025). Er wurde nicht müde, sich für den Frieden und die Achtung des Völkerrechtes einzusetzen, indem er unterstrich, dass „der Krieg eine menschliche Niederlage ist“ (Generalaudienz, 04. Dezember 2024).

Der Einsatz für den Frieden gilt auch auf dem Gebiet der Ökumene, in den Beziehungen mit den christlichen Kirchen und Gemeinschaften, wie auch im Dialog mit den nichtchristlichen Religionen. Wir haben Papst Franziskus als einen sensiblen und aufmerksamen Bischof von Rom erlebt, der in aller Bescheidenheit jeden Menschen in seiner Würde achtete. Seine Gesten und Aktionen waren oft spontan und dienten seinem tiefen Verlangen nach Versöhnung der Menschen untereinander. Diesem Anliegen der Geschwisterlichkeit und der sozialen Freundschaft widmete Papst Franziskus seine Enzyklika Fratelli tutti vom 03. Oktober 2020.

Nachdem nun der irdische Lebensweg von Papst Franziskus zu Ende gegangen ist, bitten wir auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria, der Königin des Himmel, den dreieinen Gott, er möge ihm ein gnädiger und barmherziger Richter sein, so wie er selbst immer nur dem guten und barmherzigen Gott dienen wollte.

N: Herr, gib ihm die ewige Ruhe.
A: Und das ewige Licht leuchte ihm.
N: Herr lass ihn ruhen in Frieden.
A: Amen.

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