Grußwort von Nuntius Eterovic zum 25jährigen Bestehen des Erzbistums Hamburg

St. Mariendom zu Hamburg, 7. Januar 2020

Feier zur 25 Jahrfeier der
Gründung des Erzbistums Hamburg

„Die Völker sollen dir danken, Gott, danken sollen dir die Völker alle“ (Ps 67,4.6).

Exzellenzen,
verehrter, lieber Erzbischof Stefan,
liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonischen Dienst,
verehrte Ordensleute,
sehr geehrte Vertreter der anderen Kirchen und des öffentlichen Lebens,
liebe Brüder und Schwestern!

Die Vision der Wallfahrt der Völker nach Jerusalem und zum Zionsberg findet im christlichen Glaubensbekenntnis Beachtung. Denn einerseits ist die eine und heilige Kirche weltumspannend katholisch und zum anderen ist diese Wallfahrt der Völker überall da Wirklichkeit, wo sich in der Feier der Eucharistie Himmel und Erde verbinden und durch die Gnade des Heiligen Geistes die eine Kirche aus vielen Sprachen, Kulturen und Völkern ist.

Heute vor 25 Jahren begann die Geschichte des Heils des Erzbistums Hamburg, das mit der Apostolischen Konstitution Omnium Christifidelium vom 24. Oktober 1994 von Papst Johannes Paul II. mit Wirkung vom 07. Januar 1995 neugegründet wurde. Damit ist diese Erzdiözese, die sich aus weiten Teilen des Bistums Osnabrück, dem ehemaligen Bischöflichen Amt Schwerin und einigen Gebieten der Hildesheimer Diözese zusammensetzt, das jüngste Bistum in der Bundesrepublik Deutschland und zugleich das territorial größte. In dieser verehrten Freien und Hansestadt Hamburg steht diese Marienkirche als Kathedrale des neugegründeten Erzbistums. Hamburg als Weltstadt und Schmelztiegel der Kulturen und Völker und das von Nord- und Ostsee umrahmte Schleswig-Holstein, sowie Mecklenburg mit der Hauptstadt Schwerin des großen Landes Mecklenburg-Vorpommern im Norden dieser Republik ist die Heimat von rund 400.000 Katholiken und somit angesichts der großen Fläche eher eine kleine, aber lebendige Herde von katholischen Christen.

Teil der Lebendigkeit ist einerseits die Treue jener Katholiken, die lange nicht nur in der Diaspora lebten, sondern auch unter mancherlei Unterdrückung durch die Ideologien des 20. Jahrhunderts gelitten haben. Hier sei an die Lübecker Märtyrer erinnert, die am 25. Juni 2011 seliggesprochen wurden. Neben den drei katholischen Priestern Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller haben die nationalsozialistischen Machthaber am 10. November 1943 auch den evangelischen Pastor der Lutherkirche in Lübeck, Karl Friedrich Stellbrink, hingerichtet. Diese vier Zeugen für Christus zeigen in eindrücklicher Weise, wie wichtig die ökumenische Verbundenheit in dieser Teilkirche von Hamburg ist.

Ein weiteres Element der Lebendigkeit dieser verehrten Erzdiözese ist ihre Internationalität. Katholiken aus rund 170 Nationen leben und arbeiten hier und bilden aus so vielen Völkern das Volk Gottes im Erzbistum Hamburg. Allen, die im Laufe der letzten 25 Jahre am Aufbau dieser Teilkirche mitgearbeitet haben, gilt heute der Dank des Heiligen Vaters Franziskus, den ich als sein Vertreter in Deutschland zusammen mit seinen herzlichen Grüßen übermittle: Bischof Ludwig Averkamp seligen Angedenkens als erstem Erzbischof, Bischof Werner Thissen, der unter uns weilt, und seinem Nachfolger, Ihnen, lieber Erzbischof Stefan Heße. Nächst Ihnen gilt mein dankbarer Gruß den Priestern und Ordensleuten, den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Schulen, Kindertageseinrichtungen, der Caritas und Krankenpflege, den Ämtern und Verwaltungen. Ganz besonderen Dank ist den unzähligen Ehrenamtlichen in den Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen geschuldet, die Gottes Heilswerk auf Erden mit Herz und Hand und wenn nötig durch Worte bezeugen. Sie alle sind die glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums Jesu Christi, wie es Papst Franziskus immer wieder sagt, und eifrige Missionare seiner guten Nachricht.

Ich erbitte auf die mächtige Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und Eures Bistumspatrons, des Heiligen Ansgar, dessen Weihe zum ersten Bischof von Hamburg bis in das Jahr 834 reicht, für Euch alle den reichen Segen des dreieinen Gottes. So möge auch in Zukunft immer wieder wirklich werden, was der Psalmist singt: „Die Völker sollen dir danken, Gott, danken sollen dir die Völker alle“ (Ps 67.4.6).

Zurück