Grußwort von Nuntius Eterovic zur Feier des Silbernen Bischofsjubiläums von S.E. Bischof em. Dr. Heinrich Mussinghoff und zum goldenen Bischofsjubiläums von S.E. Weihbischof em. Dr. Gerd Dicke

Aachen, 14. Februar 2020

„Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5).

Eminenz, Exzellenzen,
liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonischen Dienst,
verehrte Ordensleute,
liebe Brüder und Schwestern!

Zu den grundlegenden Erfahrungen eines Christenmenschen gehört, Demut zu lernen und zu üben. Das gilt in den freudigen Augenblicken wie heute, das bewahrheitet sich vor allem aber in den schwierigen Situationen eines Lebens. Gerade dann ist nötig, sich vertrauensvoll an den Herrn zu wenden und zu tun, was er sagt, auch wenn ich es nicht sogleich verstehe, wie die Diener bei der Hochzeit zu Kana, die kaum verstehen konnten, warum sie plötzlich die Krüge mit Wasser füllen sollten. Wie hätten sie die Fülle an Gnade ahnen sollen, die geschieht, weil sie taten, was die Mutter Jesu ihnen riet: „Was er euch sagt, das tut.“ (Joh 2,5)?

In diesem edlen Dom zu Aachen sind wir heute versammelt, um dem dreifaltigen Gott Dank zu sagen für zwei Bischöfe, die in unterschiedlicher Weise dazu gerufen worden waren, im Weinberg dieser Teilkirche von Aachen dem Herrn die Wege zu bereiten (vgl. Jes 40,3) und in die Weggemeinschaft Jesu Christi und seiner Apostel einzutreten. Seine Exzellenz Mons. Dr. Heinrich Mussinghoff wurde vor 25 Jahren an dieser Stelle zum Bischof geweiht, und er hat die Kirche von Aachen bis zum Jahr 2015 geleitet. Seine besonnene Art und sein freundliches Wesen sind uns alle in guter Erinnerung. Aus dem westfälischen Münster kam er in das rheinisch geprägte Aachen und er blieb auch hier, nachdem er als Bischof von Aachen emeritiert ist. Dies ist ein Zeichen dafür, daß eine Weggemeinschaft nicht einfach aufhört, weil der Dienst beendet wurde, sondern fortdauert, nunmehr vor allem im Gebet für das Volk Gottes in dieser verehrten Diözese von Aachen und in vielfältigen Aufgaben, die er weiterhin erfüllt.

Unter dem Zeichen des Kreuzes geweiht und zum Dienst für den gekreuzigten und auferstandenen Christus bestellt wurde vor 50 Jahren ebenfalls in dieser Kathedrale Seine Exzellenz Mons. Dr. Gerd Dicke. Ihr goldenes Bischofsjubiläum, verehrter Weihbischof Dr. Dicke, ist ein immer noch seltenes Fest. Wir feiern mit Ihnen und danken für die vielfältigen Aufgaben, die Sie im Laufe Ihres Wirkens erfüllt haben, als Weihbischof in Aachen und insbesondere für die Caritas. Erinnern möchte ich daran, daß Sie nach dem Tod des unvergessenen Bischof Dr. Klaus Hemmerle im Januar 1994 die Diözese Aachen als Administrator verwaltet haben und somit auf gute Weise den Weg für den neuen Bischof, nämlich Bischof Heinrich Mussinghoff, bereitet haben.

Im Namen des Heiligen Vaters Franziskus, den ich die Ehre habe, in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreten, übermittle ich Ihnen beiden die herzlichen Glück- und Segenswünsche des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche. In seinem Namen bitte ich um das Gebet für seinen unverzichtbaren Dienst für Kirche und Welt.

Der Weihetag von Mons. Mussinghoff ist der Gedenktag Unserer Lieben Frau von Jerusalem, der 11. Februar. Die Fürsprache der Gottesmutter Maria und aller Heiligen und Seligen, die im Bistum Aachen angerufen und verehrt werden, möge Ihnen und uns allen dabei helfen, in jedem Lebensalter und bei allem demütige und treue Diener Jesu Christi zu bleiben, die gehorsam befolgen: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5).

 

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