Grußwort von Nuntius Eterovic anlässlich der Verabschiedung von S.E. Dr. Ludwig Schick als Erzbischof von Bamberg
Hoher Dom zu Bamberg, 11. Dezember 2022
Eminenz, Exzellenzen,
liebe Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst,
verehrte Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft,
liebe Schwestern und Brüder!
Der Gaudete-Sonntag, der von freudiger Zuversicht über die Erfüllung der Heilszusage Gottes geprägt ist, wird heute im Erzbistum Bamberg ein Tag des Abschieds. Am Allerheiligentag dieses Jahres hat der Heilige Vater Franziskus, den ich die Ehre habe, in der Bundesrepublik Deutschland zu vertreten, den Amtsverzicht Eures Oberhirten, Seiner Exzellenz Mons. Dr. Ludwig Schick angenommen. Damit ist der Erzbischöfliche Stuhl von Bamberg vakant, und das Domkapitel hat Seine Exzellenz, Mons. Herwig Gössl, Weihbischof in Bamberg, zum Diözesanadministrator gewählt. Für diese verantwortliche Aufgabe bis zur Einführung des neuen Erzbischofs wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen.
Verehrter Erzbischof emeritus Ludwig, zwanzig Jahre haben Sie diesen Weinberg des Herrn in Franken verwaltet und das ehrwürdige Bistum Bamberg geleitet. Aus dem Bistum Fulda wurden Sie in diese Stadt des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde gerufen. Im Verlauf ihres bischöflichen Dienstes sind Sie zu einem geschätzten Hirten und gern gesehen Gesprächspartner in Stadt und Land, in Kirche und Ökumene geworden. In der Nachfolge Ihres verehrten Vorgängers, Seiner Exzellenz Mons. Karl Heinrich Braun, waren Sie der 75. Bischof von Bamberg und Metropolit der Bamberger Kirchenprovinz. Ihre Erfahrungen als Professor für Kirchenrecht waren auf vielfältige Weise in der Deutschen Bischofskonferenz gefragt, wo Sie lange den Vorsitz der Kommission Weltkirche innehatten und stellvertretender Vorsitzender der Pastoralkommission waren. Mit diesen beiden Aufgaben lassen sich die Stiftungen verbinden, die im Erzbistum Bamberg gegründet wurden; zum einen die Familienstiftung Kinderreich, weil Ihnen die Familien als Keimzelle von Kirche und Gesellschaft am Herzen liegen; zum anderen die Stiftung Brot für alle Menschen, denn die Förderung der Menschen in der Landwirtschaft brauchen gerade in den Hungerzonen dieser Welt Unterstützung und Hilfe. Exemplarisch sollen diese Stiftungen für Ihr fruchtbares Wirken genannt werden, weil darin das Schriftwort der heutigen ersten Lesung konkret wird: „Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht“ (Jes 35,3-4). Die großen Heiligen Ihrer Heimat, der heilige Bonifatius und die heilige Elisabeth, die Ihnen Ansporn und Orientierung sind, mögen für all das Gute, das Sie gewirkt haben, die Gnade des Heiligen Geistes erflehen, auf dass daraus vielfältige Frucht entsteht. Heute sagen wir Ihnen von Herzen: Vergelt’s Gott!
Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria möge der dreieine Gott dieses ehrwürdige Erzbistum Bamberg segnen. Die heiligen Patrone Heinrich, Kunigunde, Otto und Sebald seien Euch mit den Vierzehn Nothelfern im Himmel mächtige Helfer in dieser Zeit von Kirche und Welt, in der wir uns das Wort des heiligen Jakobus zu Herzen nehmen wollen: „Haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn“ (Jak 5,3).